Fellowsoph ist ein Rapper aus Wien und ist gesigned beim dem Label Heiße Luft. Die Jungs von Heiße Luft bringen alles andere als Heiße Luft heraus. Die Sachen, die ich mir bisher von ihnen angehört habe, zeugen von sehr viel Qualität und versprühen intensive Liebe zu Hip Hop. Neben spannenden MCs wie Fellowsoph, Böser Wolf, Tudas usw., tummeln sich neben DJ Sticky, Devaloop auch einige spannende Producer im Heiße Luft Dunstkreis. Die aktuelle EP von Fellowsoph heißt Between the Beats, welche größtenteils von Chapter One produziert wurde. Die EP besticht durch gute Flows, gepaart mit eingängigen Boom Bap Beats. Auch die ebenfalls 2019 erschienene EP Ausblick mit einem Feature von JerMC ist sehr empfehlenswert. Des Weiteren ist Fellowsoph auch in der deutschsprachigen Battle Rap Szene aktiv und hat sich seine Sporen bereits bei Rap am Mittwoch, Dltlly und Dreistil verdient.
Ich empfehle euch von Fellowsoph den Track Stephansplatz/Wienerwald und da ich so lange nichts geschrieben habe, gibt es auch gleichzeitig noch ein Interview mit Fellowsoph.
Stephan Gerteis (SG): Wie bist Du zur Rap Musik gekommen und wie lange rappst Du schon ? Gab es einen bestimmten Moment der Dich geprägt hat?
Fellowsoph: Ich habe begonnen Texte zu schreiben als ich 13
war, ab 17 war ich Teil einer Live-Hip Hop Band und war auch auf Bühnen zu sehen.
Ich glaube Hahnenkampf von K.I.Z. war DAS prägende Album für meine Liebe zu deutschsprachigem Rap.
SG: Vor kurzem ist deine aktuelle EP Between the Beats auf den Markt gekommen. Erzähle uns ein wenig über die Entstehung der EP und über die Beteiligten. Wie kam es, dass Ihr euer aktuelles Video zu Stephansplatz/Wienerwald in Hyderabad gedreht habt?
Fellowsoph: Between the Beats ist mein zweites Projekt und sollte von Anfang an darauf abzielen, die Wichtigkeit der Produzenten mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Deshalb hat mir das Konzept gut gefallen, zu dritt zu arbeiten und auch den Produzenten ihren Platz zu geben (durch Intro und Outro ohne Rap). Insgesamt hatte ich sowohl von Chapter One als auch DJ Sticky eine ganze Menge Beats und konnte dann recht frei aussuchen und arbeiten.
Das Video zu Stephansplatz/Wienerwald habe ich auf meiner privaten Indienreise mit Daniel Nathan gedreht, den ich dort kennen gelernt habe. Er ist Fotograf und hatte spontan Lust ein Video zu drehen. Das Ergebnis ist ziemlich erfreulich geworden (DANKE Daniel!).
SG: Kannst Du uns einen kleinen Einblick geben, was derzeit alles so geht in Sachen Beats und Raps in Österreich?
Fellowsoph: Österreich hat immer noch eine kleine, aber
durchaus feine Szene.
Heiße Luft, wo ich meine Musik release, sollte man jedenfalls im Auge behalten, ich habe die Ehre mit einer ganzen Menge extrem motivierter und talentierter Menschen, wie Dyin Ernst, Jonas
Herz-Kawall, Böser Wolf, zusammen zu arbeiten. Abgesehen vom Hauslabel, bin ich großer Honigdachs-Fan und speziell Monobrother ist meiner Meinung nach der derzeit beeindruckendste Rapper
Österreichs (Album "Solodarität" ist dieses Jahr erschienen).
SG: Dein Label heißt Heiße Luft. Was macht dein Label für Dich so interessant und für was für eine Art von Rap stehst Du und Ihr ein?
Fellowsoph: Die Mehrheit von uns hat sicher tendenziell einen Oldschooligen Sound, wobei aber auch moderne Einflüsse ihren Platz haben. Das großartige an Heiße Luft ist die Vielseitigkeit und Diversität. Alles unterschiedlich, alles dope.
SG: Neben deiner Arbeit an deinen Tracks bist Du auch in der Battlerap Szene aktiv. Wie gefallen dir die verschiedenen Formate Top Tier Takeover, Dltlly und Dreistil und was macht Battlerap für Dich so interessant?
Fellowsoph: Ich bin vor Allem ein Freestyler und liebe die
Spontanität und das LIve-Momentum das dadurch entstehen kann (besonders bei Konzerten). Rap-Battles (ob Freestyle oder Acapella und vorgeschrieben) sind für mich eine außergewöhnliche Kunstform
und die Kreativität und Vielseitigkeit die sie hervorbringen sind einzigartig.
Ich bin ein großer DLTLLY-Fan und finde sowohl die Stilschwerpunkte, als auch das Setting dort am interessantesten. Dreistil bin ich natürlich freundschaftlich verbunden und der Gründer Daniel
hat da immer sein Bestes gegeben, auch wenn Wien leider qualitativ nie ganz aufschließen konnte. TTT interessiert mich nicht wirklich, einerseits weil Battlerap auf der Bühne ganz anders wirkt
und andererseits weil dort eine ganz andere Art von Humor und Stil gefragt sind, die mich nicht wirklich ansprechen.
SG: Wie ich gelesen habe bist Du Wiener. Was sind Deine Lieblingsorte in Wien und was macht die Stadt für Dich so besonders?
Fellowsoph: Als Wiener gibt es natürlich keinen Weg am
grünen Veltliner vorbei, und auch wenn ich viele Weine gern trinke, ist der Veltliner sicher ein Teil der Wiener Seele.
Wien ist eine außergewöhnliche Stadt, weil Metropole und Dorf nirgends so sehr vereint sind.
SG: Zum Abschluss noch eine Frage über Wein J. Was waren Deine ersten Erfahrungen mit Wein, wie stehst Du im allgemeinen zum Thema Wein und hast Du vielleicht sogar einen Lieblingswein?
Fellowsoph: Mein Vater hat früher mit einem Kindheitsfreund
hobbymäßig Weinbau betrieben und ich habe schon früh einen sehr positiven Kultur-geprägten Eindruck von Wein bekommen.
Wein ist jedenfalls ein österreichisches Kulturgut und gegen einen guten Riesling oder Chardonnay gibt es eigentlich nie etwas einzuwenden. (Wobei wir im Sommer natürlich sehr viel weißen
Spritzer trinken, da der Rausch und Hydrierung gleichzeitig erlaubt.)
SG: Vielen Dank für das Interview.
Zu diesem Track empfehle ich euch passend den Grünen Veltliner Weelfel Alte Reben 2017 vom Demeter Weingut Wimmer Czerny. Wohl bekomms.
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